Donnerstag, 13. Mai 2010

Zwischenstatement

Sehr geehrte Leser_innen, ich möchte nur erwähnen, dass die vorhandenen Beiträge bereits veraltet sind bzw. meine Perspektive sich durch mein Studium laufend wandelt. Daher kann ich mich mit meinen teilweise polemischen und unwissenschaftlichen Texten nicht mehr in diesem Maße identifizieren. Auch wenn direkte erzählte und selbst erfahrene Erlebnisse oft nur zu solchen Berichten führen können und das auch gut sein kann. Und bezüglich des Fotos möchte ich auch hinzufügen, dass ich damit keine hegemoniale Eigenpositionierung herstellen möchte (die typische "Möchtegernhelfen Position" gegenüber den "Anderen"), sondern lediglich eine emotionale Verbindung zu meiner damaligen Arbeit im Waisenhaus damit ausdrücke.

Montag, 2. März 2009

veneranda 2005

Venerandas funeral- Vene`s Begräbnis

Veneranda has finally been laid at her final resting place in Iniho. There were more than 200 people at the funeral. This shows how her life touched hundreds in and out of Makete.

At 1930 hrs they arrived in Lupaso from Iniho and were still in the office comforting one another before going to their respective homes.

Many PIUMA members who could be reached by phone attended the funeral, the majority from Iniho. As the vehicle that carried her body approached areas where some of the members live, some locals expressed their condolences and others joined in on foot escorting Veneranda on her last journey home.

From the orphanage the Head, assistant head and 2 carers were accompanied by four older children from Mwakauta Secondary School to the funeral. They went with the center’s vehicle which also carried the Lutheran Pastor of the Diocese. The Yatima Center donated 20 kilos of rice, 5kg of sugar, 5 packets of salt and a burial cloth.

Veneranda’s Bulongwa Secondary sent to the funeral about 50 students, 5 teachers and two cooks in a hired vehicle to pay their last respect. It was devastating for all of them. She was very popular! Students helped Iniho village leadership in digging the grave. The school donated 20 kg of rice, 5kg of sugar, 20kg of beans, cooking oil and a burial cloth.

Apart from the vehicle that carried Veneranda two more hired vehicles ferried people and food stuff to Iniho.

Sister Anne was informed about Veneranda’s demise last night. She said, “Pole”.

No representative from BLH and Bulongwa local authority.

PIUMA also got a burial cloth for their youngest member in the group. All three pieces were used to cover after she was dressed up in one of her favourite attires.

Witness said that Veneranda’s death has reminded PIUMA about the importance of having their own dispensary. It has made them even more determined than ever to do whatever is in their power including spending more time on voluntary work to speed up the completion of the building. “She died because she was late in getting the much needed treatment,” Witness said. “If we had our own dispensary Veneranda could have been with us today.”


Vicky Ntetema
Bureau Chief
BBC, Tanzania
8th Floor, PPF House
Samora Avenue/ Morogoro Rd
P.O. Box 79545,
Dar es Salaam
Tanzania

website: www.bbc.co.uk
www.bbcswahili.com

Sonntag, 1. März 2009

Zu spät für Veneranda- ein sehr trauriger Tag



Veneranda- die zweite von links

28. Feb. 2009

Wie konnte ds geschehen?
Das hätte nicht passieren müssen.

Veneranda, ein HIV- Aids krankes Waisenkind aus dem Waisenhaus in Bulongwa, in dem ich vor 3 Jahren arbeitete ist soeben gestorben. Sie starb heute um 17:30 im Ikonda- Krankenhaus. Mich hat ihr Tod stark getroffen, da ich viel Zeit mit ihr verbracht hatte und ihren Kampf laufend mit verfolgt hatte. An dem Tag, 2006, an dem die CTC- Klinik gewaltvoll geschlossen wurde, stand sie in dem Haus von Dr. Brandl und weinte. Sie meinte wenn er gehe, würde sie sterben. Wir versuchten sie zu beruhigen und versprachen, alles würde wieder gut und gemeinsam würden wir gewinnen- es waren immerhin genug Menschen da, die sich um sie kümmerten. Das letzte Mal als sie im Krankenhaus lag, etwa vor einem Monat, sprach ich mit ihr und sie bat mich darum für sie zu beten.
Der Tod ist überall und Menschen müssen einmal sterben, aber Venerandas Tod und der vieler anderer hätte nicht sein müssen. Nicht die Krankheit tötete sie schlussendlich nach einem langen Kampf, es war die Gleichgültigkeit und der Stolz jener Menschen, welche sich nicht eingestehen konnten, dass das Bulongwa Lutheran Hospital (BLH) kein effizientes Service bieten kann, um ein schwer krankes Mädchen ausreichend zu versorgen. Veneranda (16) wurde nach dem gewaltvollen Schließen der Care and Treatment Clinic im BLH, kaum auf ihr CD4 getestet. Und wurde sie getestet, reagierte jedoch niemand auf ihre CD4- Werte, die über die letzten 3 Jahre bedeutend gesunken waren.

Trotz mehrerer Krankheitsschübe und Krankenheitsaufenthalte, wurden keine Initiativen ergriffen seitens des Krankenhauses und des Waisenhauses. Nur PIUMA versucht mehrmals Gespräche mit den für Veneranda zuständigen Personen zu führen, was zwar teilweise auf Verständnis stieß, aber dennoch zu keinen Maßnahmen führte.

In diesem Zusammenhang möchte ich von Sister Anna erzählen, die mich hier am allermeisten enttäuscht hat. Sie ist eine schwedische Missionsschwester, in Bulongwa seit 40 Jahren tätig. Sie hatte auf die Anschuldigen an die Kirche und Maßnamen in den Medien bezüglich der großen Geldveruntreuungen im BLH, sehr emotional reagiert und sah jene welche an der Spitze der Demonstrationen standen, als die schmutzigsten und schlechtesten Menschen an. Das lag warscheinlich auch daran, dass sie ihre heile, wenn auch im Inneren noch viel schmutzigere Welt der Kirche und der Mission, aufrechterhalten wollte. Sie war und ist bis heute besonders gut darin, ihre Augen vor Diebstählen und Geldveruntreuungen zu verschließen. Diesbezüglich hatte ich auch vor einem Jahr eine große Auseinandersetzung mit ihr.

Nach wie vor ist meiner Meinung nach offensichtlich, dass ihr ihr eigener Stolz im Bezug auf Venerandas Therapie, wichtiger war, als Venerandas Leben. Sie hatte sich gegen PIUMA`s Unterstützung und Beratungsgespräche mehrfach gewehrt und aus Trotz Veneranda schon einmal in das PIUMA- Büro bringen wollen- sollten die PIUMA`s sich um sie kümmern, wenn sie es besser wissen- da ein harmloser Artikel über Veneranda auf der Web- side von PIUMA stand.

Und nun gegen Ende von Venerandas Leben, ließ sie sich nach langen Gesprächen endlich dazu überreden, Veneranda in das 4 Stunden entfernte Ikonda- Hospital zu bringen, wo sie die lebensrettenden Tests und Medikamente beziehen kann. Natürlich ohne jegliche Unterstützung seitens des Waisenhauses anhand von Personal und Transportkosten. Der Stolz und gleichzeitig Angst das eigene Krankenhaus so in den Schatten zu stellen muss ganz stark gewesen sein- eine Trotzreaktion auf freche Interventionen die etwas in Frage stellen könnten. Sie pries sich selbst immer als eine von Gott Gesandte, die alle Menschen liebe und allen helfen wolle. Sie hatte das auch sicher versucht und teilweise getan, aber seit Jahren muss sie eindeutig versagt haben. Was Veneranda nun betrifft, war sie bei aller Arbeit die sie bisher seit Kolonialzeit angeleitet hatte, hier anscheinend nicht fähig genug ein ihr nahestehendes Waisenkind, dass sie jeden Tag sieht, in ein gutens Krankenhaus zu bringen. Nicht zu vergessen, dass sie Krankenschwester ist.
Juma, der Clinical Officer PIUMA`s, hatte sie nach Ikonda begleitet und als sie dort angekommen waren, war es im Krankenhausbett bereits zu spät für Veneranda.
Zu spät um ihre Leberwerte und ihren CD4- Stand zu messen, zu spät für weitere Hoffnungen und Versprechen. Zu spät.
Veneranda war ein sonniges und stets aufgewecktes Wesen. Sie konnte singen und tanzen, dass mir die Seele im Leib lachte. Sie konnte auch frech und wild sein und das war auch gut so. Sie erfüllte das Waisenhaus regelmäßig mit ihren Witzen und kümmerte sich stets um die anderen Kinder, welche wie sie die ARV- Medikamente nehmen mussten. Ihre Krankheit gab ihr immer schon eine Sonderstellung- sie wurde sogar zu einer kleinen Prinzessin durch die vielen Interviews die sie gab und die vielen Vorteile in Essen und Kleidung, die sie sich im Waisenhaus leisten durfte. Die Prinzessin war jedoch auch eine Außenseiterin- doch anders als alle anderen. Darunter muss sie auch sehr gelitten haben- sie war um einiges kleiner als andere Kinder ihres Alters und durch ihre Krankheit war sie auch oft gehindert an allen Aktivitäten wie andere Kinder teilzunehmen.

Sie hatte mir damals viel über sich erzählt, über ihr Leben vor dem Waisenhaus, über ihre Geschwister und Cousinen, welche noch in ihrem Heimatort auf dem kalten Erdboden schlafen. Als ich vor einem Jahr das letzte Mal in Tanzania war und erfuhr dass Veneranda ihre Medikamente bewusst aber geheim abgebrochen hatte, sprach ich sie darauf an und fragte warum sie das getan hätte. Da sagte sie:“ Nilitaka kufa.“ Was heißt- „Ich wollte sterben.“ Sie tat das innsgesamt 3 Mal und jedes Mal kam sie noch über die Runden. Einmal tat sie es, weil ihr ihre Krankheit vor ihren Freundinnen peinlich war, oder sie dürfte diskriminiert worden sein von anderen Schulkindern. Ihr Kampf hatte sich lange durchgezogen- vermutlich anhand einer andauernden Frustrationsphase. Sie wusste, sie ist anders. Dies brachte ihr so manche Vor- aber auch Nachteile. Aber schlussendlich dürfte dieses Gefühl, ein Leben lang an Medikamente gebunden und krank zu sein überwogen haben.

Was mich hier noch viel tiefer trifft ist als die Tatsache, dass Veneranda tot ist, ist, dass noch viele andere weiter leiden und sterben werden, aufgrund des schlechten Services und aufgrund machtgieriger Autoritäten. Sie war eines der positiven Beispiele, dass man an HIV/Aids nicht mehr sterben muss- sie war eine von denen, die über ihre Krankheit sprach und somit ein Hoffnungssymbol darstellte.

Sie soll nicht umsonst gestorben sein- nehmen wir es als ein Zeichen, dass etwas geschehen muss. Es muss etwas geschehen, um das Menschenrecht auf eine gute Behandlung erfüllt wird und das Leiden endlich ein Ende nimmt. Der Tod Venerandas soll vielleicht zeigen, dass nicht mehr gewartet werden soll, jeder Tag- jede Minute zählt. Es ist Zeit dass Menschen wieder aufstehen und um ihre Rechte kämpfen- um ihr Recht auf Leben.

Elisabeth Zenz

Mehr und ausführlicher hier von Vicky Ntetema (BBC)

Vene als Lehrerin


Text of Jakckson Mbogela- former PIUMA- Koordinator

When she was tested positive she believed that she can live only if she was given an opportunity to do, she enrolled herself in the CTC and started taking ARV. She was let down by the authority and yet she was fighting for her life with all her energy and means, she never missed lesson in class and she had always stand forward in helping others. She had been in my house many time and she could feel not tired to do whatever house work available all the time, she helped carrying and taking care of young children from the orphanage. She was STRONG she never said I am sick I can not do this, she always says I will try, and she tried.

She will remain a symbol of Hope, a symbol of determination. PLWHA, PIUMA and all of us we have the lesson to learn from the death of Veneranda, I am so touched by this death, it is painful to accept that the life of an innocent girl has been interrupted so unjustly.

This is becomes again another reason why we need to stand strong and united to fight and Injustices and corruption. Veneranda’s death tells us that in every minute that passes with injustices being entertained someone life is put in stake.

Could spirit of PAMOJA, the spirit that created PIUMA , the voice of the roaring Lion in the hills be embodied within our spirit.

Thank Juma, Thank PIUMA, Thank you all, thank you all we tried, we tried, it was important that we tried, let us not hesitate to try again,,,,,,

Veneranda playing- on the left side 2005